Das Hermannsdenkmal, manchmal auch einfach nur "Der Hermann" genannt, ist neben der Lippischen Rose sicher das, was am ehesten auch über den Kreis Lippe hinaus bekannt ist. Ohne Frage kommen direkt danach die Externsteine, aber bleiben wir erstmal beim Hermannn.

Nach 37 Jahren Bauzeit im Jahre 1875 offiziell eingeweiht, trohnt er über dem Teutoburger Wald und erinnert an die Vernichtung dreier römischer Legionen im Jahre 9 nach Christus im Rahmen der berühmten Varusschlacht.

Manch einer behauptet zwar, dass diese Schlacht mit den Römern bei Kalkriese stattgefunden habe, aber das ist bestimmt nur ein von den Osnabrückern gestreutes, und mit selbstvergrabenen Scherben untermauertes, Gerücht.

Ganz egal wo die Varusschlacht nun auch stattfand, der Hermann steht in Lippe und hält sein Schwert bei Wind und Wetter tapfer in die Luft.

Rund um seinen Bau gibt es allerlei spannende Einzelheiten: So wurde zum Beispiel deutschlandweit Geld für den Bau des Hermann gesammelt, auch Heinrich Heine spendete damals, teilweise wurden sogar Vereine gegründet um Geld aufzutreiben, vielleicht die ersten Fundraiser in Deutschland.

Das Schwert zeigt aufgrund der damaligen deutsch-französischen Erzfeindschaft Richtung Westen, quasi ein Wink mit dem... nunja... Schwert. Und auch, dass der Erdenker und Erbauer Ernst von Bandel "seinen Hermann" nur ein Jahr genießen konnte, weil er im Jahr nach der Einweihung starb, gehört zu den Anekdoten und Geschichten rund um dieses Denkmal.

Im dritten Reich wurde das Hermannsdenkmal natürlich von den Nationalsozialisten instrumentalisiert. Nicht nur die markigen, nationalistischen Inschriften auf Schwert und Schild waren da willkommen, sondern natürlich auch die geschichtliche Bedeutung, die man adaptieren und vereinnahmen und noch stärker aufladen und für die eigenen Zwecke verwenden konnte.

Sei es drum, der Hermann hat bisher alles überlebt und sich damit verdient, dass sein Konterfei in die Welt getragen wird.

Wem diese einfarbige Variante zu langweilig ist, der ist natürlich herzlich eingeladen, sich die mehrfarbige Version anzuschauen. Wenn es noch schlichter sein soll, dann gäbe es auch ein Motiv nur mit der Kontur des Hermann.

Übrigens: Zur Einweihung war das Hermannsdenkmal übrigens das höchste Denkmal der westlichen Hemisphäre. Dieser Titel wurde ihm aber nach wenigen Jahren von "seiner großen Schwester", der Freiheitsstatue in New York, abgenommen.